Silvia und Lenny
Lars und Juri
Melanie und Ida
Lisa und Nitya
Benjamin und Emil
Alexandra und Gustav
Miguel und Elsa
Felix und Mia
Martin und Elias

Ways To Neverland

 

Zwei Menschen gehen fest umschlungen durch einen Raum. Sie bewegen sich hierhin und dorthin, ohne eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Beobachtet man sie, wird schnell klar, wie eng ihre Beziehung ist, wie sehr sie einander brauchen. Und man ahnt: zumindest einer von beiden ist schon am Ziel angekommen.

 

Seit der Geburt meines zweiten Sohnen bin auch ich wieder regelmäßig auf diesem Weg. Erst im Krankenhaus, später in meiner Wohnung, und im Laufe der folgenden Wochen und Monate an vielen unterschiedlichen Orten, laufe ich hin und her, das Kind eng umschlungen auf dem Arm.

Ich bin übrigens ziemlich gut in dieser Übung. Schon mein erster Sohn beruhigte sich schnell, was daran liegen mag, dass ich mich selbst gut entspannen kann, wenn ich schlendernd und wippend umhergehe. Allerdings komme ich mir in letzter Zeit, wenn ich mich auf diese so selbstverständliche Art bewege, manchmal etwas seltsam vor. Ich fühle mich, als ob ich ein fremdartiges, aus der Zeit gefallenes Ritual vollziehe, das im Gegensatz zu der schnellen, zielgerichteten und auf Effizienz getrimmten heutigen Gesellschaft steht.

Aus diesem Empfinden heraus habe ich begonnen, andere Eltern beim Tragen ihrer Kinder zu beobachten und zu fotografieren. Die so entstandene Serie „Ways To Neverland” beschreibt die unterschiedlichen und sehr persönlichen Ausprägungen einer der frühesten körperlichen Beziehungen, die zwei Menschen miteinander eingehen.

 

 

 

 

 

 

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